Sicherlich haben Sie sich schon einmal bei Ihrem Zahnarztbesuch gefragt, ob diese Röntgenaufnahme und die damit verbundene Strahlung wirklich notwendig sind. In ihrem alltäglichen Leben sind Sie, meist unbewusst, permanent natürlichen Röntgenstrahlen ausgesetzt.
Fast alles um uns herum „strahlt“. Angefangen bei der Sonne, Gesteinen, ja selbst von Luft und Wasser gehen Strahlen aus. Dabei beträgt die natürlich Strahlenbelastung eines Menschen durchschnittlich ca. 3 mSv (Millisievert) pro Jahr. Diese variiert natürlich je nach Lebensstil und Umgebung. In Städten beispielsweise herrscht eine höhere Strahlenbelastung als auf dem Land. Aber auch wer gerne verreist und mit dem Flugzeug unterwegs ist, hat eine deutlich höhere Belastung zu tolerieren. Selbst von Tabak oder gar Düngemittel geht Strahlung aus.
Bei Röntgenstrahlen handelt es sich um sogenannte ionisierende Strahlen, wie sie zum Beispiel auch von radioaktiven Stoffen ausgehen. Diese Energie kann je nach Dosis und Dauer im Körper die Entstehung von Tumoren fördern. Dabei ist grundsätzlich die Strahlenbelastung des Körpers sehr unterschiedlich und von verschiedenen Faktoren abhängig. Eine wichtige Rolle dabei spielen die Art (digital – analog) und Alter des Röntgengeräts, die Dauer und Dosis der Röntgenaufnahme, sowie die Größe des bestrahlten Bereichs. Bisher deuten jedoch Studien darauf hin, dass bei einer Strahlenbelastung von bis zu 100mSv (Millisievert) keine nennenswerten Schäden entstehen. Dies geschieht erst ab einer Bestrahlung mit ca. 250mSv (Millisievert), denn erst ab dieser hohen Dosis werden Blutbildveränderungen dokumentiert.
In der Zahnmedizin sind Röntgenbilder bisher unabdingbar, da der Zahn nicht nur aus der im Mund sichtbaren Krone, sondern auch aus den im Knochen liegenden, und somit für das menschliche Auge nicht sichtbaren, Wurzeln besteht. Besonders für uns Endodontologen, also Spezialisten für das Wurzelkanalsystem, ist also das Röntgenbild für eine genaue Diagnostik sehr wichtig. Wir versuchen die Röntgenaufnahmen dabei auf ein Minimum zu beschränken, getreu dem Motto „so wenig wie möglich, so viel wie nötig“. Dabei unterstützen uns auch zahlreiche Technologien, wie beispielsweise das elektronische Längenmessgerät, das uns während der Wurzelkanalbehandlung mitteilt, wo der Wurzelkanal endet, ohne, dass hierfür eine Röntgenaufnahme notwendig wird. Zudem arbeiten wir mit neusten Röntgengeräten, die die Strahlenbelastung auf ein Minimum senken.
Bei einer normalen Röntgenuntersuchung beim Zahnarzt liegt die Strahlenbelastung bei ca. 0,005mSv (Millisievert) und ist somit im Vergleich recht gering. Die untenliegende Tabelle und Grafik soll Ihnen eine Übersicht für verschiedene Strahlenbelastungen im Alltag geben. Patienten, die häufig geröntgt werden, kann auch ein sogenannter Röntgen-Pass ausgestellt werden. Sollten Sie solch einen schon besitzen, tragen wir natürlich gern die Röntgendaten aus unserer Praxis in Ihren Pass ein. Besitzen Sie noch keinen Röntgen-Pass, hätten aber gern einen, dann können sie diesen einfach beim Bundesamt für Strahlenschutz bestellen.
Wir hoffen, dass wir damit ein wenig Ihre „Angst“ vor den unsichtbaren Strahlen mildern konnten. Sollten Sie noch weitere Fragen haben, freuen wir uns Ihnen diese zu beantworten!
durchschnittliche Strahlenbelastung | |
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Zahnmedizinische Röntgenaufnahme | 0,005 mSv |
Natürliche Röntgenstrahlung der Umwelt pro Jahr | 1 – 10 mSv |
Flug von Frankfurt nach New York | 0,28 mSv |
100 Stunden vor einem Bildschirm (0,5 m Abstand) | 0,12 mSv |
100 Stunden Farbfernsehen (3m Abstand) | 0,1 mSv |
Mammographie beidseitig, je 2 Ebenen 0,2 - 0,6 mSv | 0,2 – 0,6 mSv |